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           Klettern auf Malta
                          März 2005
  Nebenbeschäftigung bei einer Englisch-Sprachreise
Zuerst kam die Idee, mal die rudimentären Englisch-Kenntnisse bei einer Sprachreise etwas aufzufrischen. Wo? England? Zu teuer. Alternative: Malta, wo Englisch neben Maltesisch Amtssprache ist und viele Sprachschulen diese Möglichkeit des Geldverdienens entdeckt haben. Also, in der preisgünstigsten Zeit bei LAL 2 Wochen in Sliema gebucht.
Gruppe
Internationale Sprach-Gruppe (9 Personen - 7 Nationen)

Kurz vor Abreise dann die Frage, ob man denn nicht das Nützliche (=Lernen) mit dem Angenehmen (=Klettern) verbinden kann. Wozu gibt es das Internet? Google liefert einige brauchbare Ergebnisse: Ein gewisser Richie Albela wirbt auf seiner Seite www.malta-rockclimbing.com für verschiedene Angebote von geführten Touren.
Noch interessanter erschien mir eine Information eines deutschen Kletterers aus dem Harz, der jetzt in Malta bzw. genauer auf Gozo lebt: Dietmar Treptow. Er reagiert prompt auf meine Mail und bot an, mir die Klettergebiete auf Gozo zu zeigen. So erfuhr ich allerhand Interessantes über den Stand der Kletterei auf den maltesischen Inseln. Und hier gleich noch ein Tipp für alle, die Lust haben, ihre Erstbegeher-Spuren im Kalk von Gozo zu hinterlassen: Es gibt eine Menge an Möglichkeiten für gute Neutouren. Genügend (nicht rostende) Haken und Bohrmaschine einpacken, mit Didi Kontakt aufnehmen - er kann günstig Quartier besorgen und als Guide zur Verfügung stehen. Damit es nicht zu langweilig wird - er arbeitet in einer Tauchschule und kann auch auf diesem Gebiet günstige Touren und Lehrgänge vermitteln. Einem abenteuerlichen und kurzweiligen Urlaubsaufenthalt auf Gozo dürfte dann nichts mehr im Wege stehen. Auf jeden Fall war es auch für mich eine interessante Tour. Besonders imponierte mir neben der Hauptattraktion der Insel (Azure Window und Umgebung) der Canyon von Mgarr Ix-Xini mit seinem riesigen Potenzial an Klettermöglichkeiten.
Übrigens war es Didi's Geburtstag, und der endete dann sehr unterhaltsam mit seinen Freunden bei viel Bier in einem Pub.

In der 2. Woche versuchte ich über Richie Albela, die Möglichkeiten auf der Hauptinsel Malta kennenzulernen, aber ich erfuhr, dass die Saison für seinen Verein erst im April beginnt. Aber er gab mir eine Telefon-Nr., und ich konnte mich für einen freien Nachmittag mit einem einheimischen Kletterer arrangieren. Andrew zeigte mir die Gebiete Ghar Lapsi und den schönen Canyon Wied Babu, wo wir auch einige Genuss-Touren kletterten.

Fazit:
Malta ist unbedingt etwas für Geschichts- und Architektur-Liebhaber (über 300 Kirchen!). Sehr gut geeignet sind die Inseln auch für einen kombinierten Kletter- und Wassersport-Urlaub. Der Liebhaber grüner, lieblicher Landschaften wird hingegen eher etwas enttäuscht sein ob der Kargheit der Umgebung. Und überhaupt nicht lustig fand ich die allgegenwärtigen Anzeichen der vielen Vogeljäger, die hier besonders während des Vogelzuges im Herbst ihrer Leidenschaft ungezügelten Lauf lassen, Käfige mit Lockvögeln aufstellen, Netze spannen und auf alles schießen, was sich bewegt - egal, ob häufig oder selten, geschützt oder ungeschützt.
Vogelfang
Hier hätte wohl die EU vor der Aufnahme Maltas etwas mehr Rückgrat zeigen müssen.

Rein klettermäßig aber gibt es für einen Urlaub genügend lohnende Ziele. Demnächst soll wohl auch ein Kletterführer erscheinen. Und nochmals: Wer sich gerne als Erschließer neuer Sportkletter-Routen verewigen möchte, wird hier fündig werden - am besten Dietmar Treptow unter edwenscher@web.de kontaktieren!

Hier noch eine Übersicht der wichtigsten Klettergebiete auf den maltesischen Inseln:
Karte